Einführung: Sprossen und andere essbare Keimlinge eignen sich wunderbar für eine schnelle und Nährstoffreiche Minizucht. Die kleinen Powergewächse sind nämlich ganzjährig verfügbar und lassen sich auch im Winter ganz unkompliziert indoor auf der Fensterbank züchten. Zur kalten Jahreszeit „pimpen“ Sprossen einen heiße Suppe oder einen cremigen Auflauf besonders gut.
Von eher milden Aromen bis hin zu würzig scharfen Ausprägungen treffen Sprossen mit ihrer Vielfalt nahezu jeden Geschmack.
Warum sind Sprossen eigentlich so gesund? Zunächst muss ein Pflanzensamen mit Wasser, Sauerstoff und Wärme in Verbindung geraten, bevor er seine Superkräfte entfalten kann. Ein bloßes Korn ist anfangs nämlich fast genauso unscheinbar wie es wirkt. Beginnt ein Samenkorn also mit der Keimung, so startet im Innern des Sprösslings der energieaufwändige Wachstumsprozess. In dieser Zeit steigt bei einigen Sprossenarten der Vitamin-C-Gehalt um ca. 700 Prozent und das in „nur“ 72 Stunden.
Die nötige Energiezufuhr erhält die heranwachsende Pflanze durch verschiedene Stoffwechselvorgänge, die im Korn selbst stattfinden. So wird aus dem zunächst unscheinbaren kleinem Korn ein richtiges Energiebündel. Denn:
Während der Wachstumsphase des Keimlings verändert sich die Zusammensetzung der Proteine im Keim. Der Gehalt der essenziellen Aminosäuren im Sprössling steigt durch den Um- und Abbau von Reserven.Außerdem ist die Konzentration an B-Vitaminen, Mineralstoffen (Eisen, Zink, Kalium und Calcium etc.) und sekundären Pflanzenstoffen zu Beginn der Wachstumsphase einer Pflanze besonders hoch. Sekundäre Pflanzenstoffe sind wie der Name schon sagt nur in Pflanzen vorzufinden. Sie beugen zum Beispiel Entzündungsprozessen im Körper vor, um nur eine der vielen besonderen Eigenschaften zu nennen. Der Nährstoffgehalt des Keimlings ist also während der Keimung am höchsten und nehmen im weiteren Verlauf des Heranwachsen eher ab. Keine ausgewachsene Pflanze weist einen vergleichbaren oder gar höheren Nährstoffgehalt auf als ein Sprössling.
Welche Sprossensorten gibt es? Hier müssen wir zwischen roh verzehrbaren und nicht roh verzehrbaren Keimlingen unterscheiden!
Alfalfa, Brokkoli, Senf, Rettich und Rote Beete sind zum Beispiel roh genießbar. Sie eignen sich sehr gut für Salate, Brotaufstriche oder Dips.Linsen- und Sojabohnensprossen hingegen sollten vor der Verzehr unbedingt gedünstet oder gebraten werden.
Welche Sprosse schmeckt wie?
Alfalfa (Luzernenklee): Diese Sprossenart schmeckt mild-herb. Sie enthält wie alle Sprossen viel Vitamin-A, -B2, -C und auch Niacin.
Für knackig frische Salatvarianten, Brotbelag- oder Aufstrich sind Alfalfasrpossen genau das richtige.
Brokkolisprossen: Die Besonderheit dieses Sprossengewächses: Es enthält wie alle Kohlgewächse krebshemmende Schwefelverbindungen. Ein muss für die Fensterbank;)
Brokkolisprossen schmecken fein würzig und leicht nach Brokkoli. Gemüse- und Fischgerichte werden durch diese Sprossen toll ergänzt.
Senfsprossen: Wer es gerne scharf mag liegt mit dieser Sprossensorte genau richtig. Senfsprossen gelten sogar als Halspflanze: Mit 30% Öl im Samen enthält dieses Korn viel Fett. Der Eiweißgehalt überzeugt mit 28% aber auch. Auch diese Sprossenart enthält viel Vitamin-A, -B1, -B2 und -C. Mit seinem hohen Schwefel-, Phosphor-, Kalium- und Eisengehalt ist Senf eine sehr mineralhaltige Sprosse.
Senf soll die Abhärtung und Belebung unserer Organe fördern.
Vermischt mit anderen Sprossensorten um die ausgeprägt Schärfe des Senfs entgegenzuwirken, eignen sich diese Sprossen hervorragend als Salattopping.
Rettichsprossen: wirken wegen ihrer schwefelhaltigen ätherischen Öle und hohem Senfgehalt antibakteriell und auch krebshemmend. Sie schmecken ebenfalls scharf und leicht nach Senf. Für Salate, Brotaufstriche- und belag geeignet.
Rote Beete: Diese Sprossen schmecken ähnlich wie die Knolle, aromatisch, leicht erdig. Sie enthalten viel Folsäure und eignen sich sehr gut für Salate, Bowls oder als Ergänzung und Dekoration auf Rote Beete-Gerichten.
Sprossen selber züchten:
Material: Sprossen der Wahl, Sieb, kl. Schüssel, Keimglas
- 1-2 Esslöffel der gewünschten Samen aus der Verpackung nehmen und Samen unter lauwarmen Wasser abspülen
- Samen in einer mit lauwarmen Wasser gefüllten Schüssel einweichen (siehe Verpackung)
- Gib die Samen nun in das Keimglas und stelle sie an einen hellen Platz (nicht direkt in die Sonne)
- Jeden tag müssen die Sprossen 1-2 Mal gewässert werden! Fülle dafür das Keimglas mit Wasser und schwenke es vorsichtig bis das Wasser abgeflossen ist (2-3 Mal wiederholen)
- Nach ca. 6 Tagen sind die Sprossen verzehrbereit
Tipp: Ergänze ein frische Kartoffel- oder Körnerbrot und etwas Butter mit Deinen selbst gezüchteten Sprossen. Das schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch noch richtig gesund!
Quellen:
1. https://www.meine-ernte.de/besserleben/bunt-und-gesund/sprossen-und-keimlinge/
2. https://www.sprossen-keimlinge.de/artikel/samen-sprossen-keimlinge/senfsprossen_ziehen
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